AUF DER SUCHE NACH DER WAHRHEIT
Ein Buch über die Zeugen Jehovas von Nickolas Mawromagulos
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Kapitel 19 Der Straßendienst NICOS ERZÄHLUNG Als ich noch in der alten Versammlung war, bevor ich ins Gefängnis ging, gab es eine Ankündigung der Organisation, dass wir die Literatur der Organisation auf den Straßen anbieten konnten, weil das Land nun demokratischer war. Also waren wir noch am Selben Sonntag zusammen mit zwei „Ältesten“, eine der ersten im Land die Straßendienst machten. Wir haben damals 700 Flugblätter verteilt. Doch in Salamina gab es einen sehr engagierten Priester, der uns große Probleme bereitete. Jedes Mal, wenn wir zu unserem Straßendienst aufbrachen, wurden wir innerhalb von wenigen Minuten von einer Menge Orthodoxer Leute umzingelt, die uns verhinderten. Auf Verschiedenen Plakaten standen Sprüche gegen uns, und der Priester sprach in seinem Versuch die Sekte zu entlarven durch einen Lautsprecher. Damals machte es mich wütend, aber heute verstehe ich seine Taten, da er versuchte, die Kirchenherde zu schützen. Aber das was bei diesen Aktionen falsch war, war die Art und Weise, wie unsere Gegner das Problem angegangen sind. Obwohl sie uns auch als verlorene Schafe hätten sehen müssen, sahen sie uns als Wölfe. Sie waren also nicht an unserer Rettung, sondern nur an der Rettung der Orthodoxen interessiert. So hörten wir von den Leuten, die er bei sich hatte, dass wir „bezahlte Agenten Amerikas und der Juden“ wären, dass wir auf Bildern herumtreten würden, dass wir antichristlich sind, und einen ganzen Haufen anderer Ungenauigkeiten. Drei Mal haben sie versucht, uns zu lynchen. Aber all das machte uns noch fanatischer, und wir kehrten beim nächsten Mal mit einer noch größeren Überzeugung zurück. Die mangelnde Ernsthaftigkeit vieler, die uns daran hinderten wird in dem folgenden Vorfall deutlich: Eines Tages war ich mit jemandem unterwegs, mit dem ich ein Bibelstudium machte. Während wir für die Zeitschriften geworben haben, erschienen zwei der Leute, die uns belästigten. Der eine war ein Beauftragter der Kirche. Der andere stellte sich neben mich und begann uns obszön zu beschimpfen. Und nicht nur uns, sondern auch Jesus Christus und die Jungfrau Maria! - Hörst du, was er sagt? Fragte ich den Beauftragten, der gerade gekommen war. … Solche Christen seid ihr? Wenn wir davon ausgehen, dass wir die Sekte sind, was seid ihr dann? - Ich habe nichts gehört! Sagte der Kirchenverantwortliche fälschlicherweise, und der andere fuhr fort: - Ich glaube an gar nichts! - Und warum belästigst du uns dann? Fragte ich. - Damit die Amerikaner das Geld nicht bekommen! Unsere Priester sollen es bekommen! Sagte er, und dann gingen sie. Ein anderes Mal, als meine Frau mit meinem ersten Sohn schwanger war, sind wir beide zusammen mit anderen für den Straßendienst losgezogen. Wir befanden uns auf gegenüberliegenden Bürgersteigen, und wie üblich waren um uns herum unsere Gegner und der Priester mit dem Megaphon. Irgendwann ließ jemand von der Terrasse des Mehrfamilienhauses hinter ihr, eine mit Wasser gefüllte Limonadendose neben sie fallen. Wenn sie auf ihren Kopf gefallen wäre, hätte sie das töten können. Kurz darauf feuerte jemand anderes, eine Leuchtrakete auf ihre Füße ab. An diesem Tag hätte sie getötet werden oder eine Fehlgeburt erleiden können. Und all das von Leuten, die sich für gute Christen hielten! Oft lasen unsere Gegner uns, wo auch immer wir waren, Passagen aus antitausender Büchern, über die Änderungen die die Organisation von Zeit zu Zeit in ihren grundlegenden Lehren durchgeführt hatte vor. Aber wir waren daran nicht interessiert, denn uns wurde gelehrt, dass dies „das neue Licht“ sei und dass Gott seinem Volk die Wahrheit nach und nach offenbart. Aber wenn sie uns einige der Tausenden von Versen aus der Bibel gezeigt hätten, die wir nicht bemerkt haben, dann hätten sie uns vielleicht problematisiert. Die Dogmatischen Änderungen der Organisation sind nur dann nützlich, wenn sie Menschen offenbart werden, die noch nicht die Zerstörung ihres kritischen Denkens durch die Methoden der Organisation erlitten haben, und diese kontrollieren können, oder Menschen, die bereits begonnen haben, wieder frei und ohne Scheuklappen zu denken. Besonders nützlich sind die dreifachen Wiedersprüche, bei denen die Organisation ihre Doktrin ändert und dann wieder zu ihren früheren Ansichten zurückkehrt, die sie als „Satanistisch“ bezeichnet hatte. So versteht der vernünftige Forscher, dass es nicht möglich ist, einen solchen Kurs mit Rückwärtssaltos als Fortschritt zu betrachten, wie als ob die Dämmerung sich wieder verdunkelt hätte! Vielleicht wird er dann verstehen, dass in diesem Verunstaltetem Vers über die „Erleuchtung“, von dem immer deutlicherem KURS eines jeden Gläubigen Menschen, und nicht von den doktrinären Alchemien und Schlampereien einer Religiösen Organisation die Rede ist. Ich erinnere mich daran, dass sie einmal mit Weihrauch angekommen waren, während uns jemand obszön beschimpfte. In Wahrheit waren wir überhaupt nicht unorganisiert, außer denjenigen, die auf der Straße standen, gab es üblicherweise auch noch andere, die uns aus der Ferne beobachteten, um bei einem Vorfall als Zeugen aussagen zu können. Und tatsächlich ist es nicht selten vorgekommen, dass wir bei der Polizei gelandet sind, um uns über irgendeine Schandtat zu beschweren, die gegen uns unternommen wurde. Es war üblich, dass wenn jemand eine Zeitschrift von uns entgegen nahm, unsere Gegner kamen um sie ihm weg zu nehmen. Wenn dies mit der Einverständnis der Person geschah, gab es kein Problem. Aber wenn sie sie ihm wegnahmen, ohne ihn zu fragen, wurde dieser meist wütend. Und wir warfen ihnen vor, dass sie Angst davor hatten das die Menschen die Wahrheit erfahren, und haben uns mehr Mühe gegeben. Einmal kam ein „Zeuge“ aus meiner alten Versammlung und kaufte eine Zeitschrift, während er vorgab, ein Orthodoxer zu sein, um sie zum platzen zu bringen. Als sie es ihm wegnehmen wollten, schrie er sie an und verjagte sie. Mitten in einem solchem feindlichen Konkurrenz Klima war es also für einen „Zeugen“ unmöglich, sich von einem Orthodoxen helfen zu lassen. Ich forderte meine Gegner oft zu einer Diskussion heraus, aber sie schienen nicht dazu bereit zu sein, ohne den Priester mit mir zu reden, mit dem ich nicht reden wollte, weil ich ihn für einen mutwilligen Feind Gottes hielt. Dennoch hatte sich jemand dazu bereit erklärt, mit mir zu sprechen, und ich machte mit Freude einen Termin mit ihm aus. Sobald die andern „Zeugen“ von dem Termin erfuhren, versuchten sie mich, davon zu überzeugen ihn abzusagen. - Er hatte schon des öfteren Gespräche und er will „die Wahrheit“ nicht wissen! Sagten sie mir. - Woher wollt ihr das wissen? Vielleicht hilft Gott ihm dieses Mal! Sagte ich und ging hin. |
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