Orientierung durch Orthodoxe Dogmatische Erläuterung

Zeugen Jehovas

Kapitel 17

INHALTSANGABE

Kapitel 19

AUF DER SUCHE

NACH DER WAHRHEIT

 

Ein Buch über die Zeugen Jehovas

von Nickolas Mawromagulos

 

 

Kapitel 18

Mein Leben nach dem Gefängnis

NICOS ERZÄHLUNG

Ich ging zu meinem alten Job, doch jetzt gab es jemand anderen an meiner Stelle. Ich ging zum Jobcenter und sie fanden einen befristeten, aber völlig unerträglichen Job für mich, damit ich etwas Geld für meine Hochzeit  die ich in vier Monaten plante zusammensparen konnte. Bis dahin hatte ich mich auch an meinen neuen Zustand der Freiheit gewöhnt. Das einzige Überbleibsel des Gefängnisses, war dass ich dazu verpflichtet war, mich drei Jahre lang jeden Monat bei der Polizei meiner Umgebung zu melden.

Während ich im Gefängnis war, eröffnete mein Schwiegervater ein Geschäft in Salamina, also vereinbarten wir, dass ich dort arbeiten würde. Aber ich musste nach meiner Hochzeit nach Salamina umziehen. Das war schwierig, denn meine Mutter und meine Großmutter mussten mitkommen, denn sie waren nicht dazu in der Lage, allein zu bleiben. Also suchten wir zwei Häuser in der gleichen Nachbarschaft, damit wir in der Nähe wohnen konnten. Es war Schwierig, aber mit Gottes Hilfe fanden wir diese ein paar Wochen vor der Hochzeit. So befand ich mich am festgelegtem Tag als Bräutigam gekleidet in einem Saal der „Zeugen“ in Piräos. Der "Geistliche", der uns getraut hat, war ein speziell ernannter „Älteste“, der vom Staat die Befugnis hatte, Eheschließungen durchzuführen. Er ist auch verheiratet gewesen, aber ich sah eine gewisse Traurigkeit in seinen Augen, als er uns sagte, dass seine Frau eine der „144.000“ sei und sie in den Himmel käme. Also würde er sie im „Reich Gottes“ nicht in seiner Nähe haben, weil er zu „der Großen Volksmenge" gehörte, die auf der Erde bleiben würde. Aber glücklicherweise hatten meine Frau und ich, beide die „irdische Hoffnung“, und so würden wir ewig zusammen leben.

Die Hochzeit wurde mit einer Rede über unsere Verpflichtungen und Verantwortungen vollzogen. Bei  Gelegenheit wurden Dinge gesagt, die das Ziel hatten, die Tausenden Orthodoxen Gäste zu bekehren. Schließlich unterschrieben wir und gingen zu dem organisierten Festmahl.

Als die Flitterwochen vorbei waren, begann ich meine neue Arbeit. Doch gleichzeitig begannenauch die Probleme. Meine Frau war von Natur aus zurückhaltend, während meine Mutter sehr offen war. So hat meine Mutter die Introvertiertheit meiner Frau missverstanden, und meine Frau war genervt von der Freimütigkeit meiner Mutter. Meine Mutter wünschte sich mehr Herzlichkeit von ihrer Schwiegertochter, und meine Frau betrachtete dies als einen inakzeptablen Eingriff in ihr Leben. Daher wurde ihre Beziehung im Laufe der Zeit  immer schlechter, und zwischendrin gab es nur wenige Ruhepausen. Also haben wir alle in den ersten drei Jahren meiner Ehe, schmerzhafte Situationen erlebt. Vergeblich habe ich versucht   sie mit Ruth und Naomi zu verglichen. Sie waren fest entschlossen, ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Der einzige Trost war, dass ich erkannte, dass diese Situationen bei allen mir bekannten Paaren, die Norm und nicht die Ausnahme waren.

Als ich die „Kirche“ änderte  und nach Salamina rüber wechseln würde, bat ich die „Ältesten“ dort, nicht bekannt werden zu lassen, dass ich „Notiert“ war. Sie sagten mir, dass es nun schon lange her sei, und dass ich mich nicht mehr in diesem Zustand befand. Als ich also in meiner neuen Versammlung ankam, hatte ich keine Einschränkungen, und  bald übernahm ich einige Hilfsarbeiten im Saal, und schon bald wurde ich Dienst Amt Gehilfe, (so etwas ähnliches wie die Christlichen Diener).

Das bedeutete, dass ich manchmal vom Podium aus unterrichten, oder öffentliche Reden hallten müsste, wo auch immer sie mich hinschickten. Ich hatte von der Wachturmfirma Formulare bekommen, die das Skelett einer Rede enthielten, und ich würde sie ausbauen müssen. Die Reden dauerten in etwa 45 Minuten.

Diese wurden ebenfalls vollständig  vom Wachturmunternehmen kontrolliert, so wie die vorgegebenen Antworten in den Zeitschriften. Ich leitete sogar eine der Buchstudien, die im Saal stattfanden. Ein anderer Bereich war, dass ich als  „Buchhalter“ der Finanzen der Versammlung diente, und ich musste Formulare über die Einnahmen und Ausgaben ausfüllen. Auch war ich für das Verteilen von Zeitschriften innerhalb der Versammlung zuständig, und ich hatte oft einen Teil bei den „Theokratischen“ Versammlungen, wo ich Teile der Bibel auslegte, oder Zitate aus dem Buch: „Die ganze Bibel ist von Gott inspiriert und nützlich“ analysierte, manchmal hatte ich auch einen Anteil an dem Kongress Programm, und ich ging oft zu den Seminaren der Organisation für „Dienst Amt Gehilfen“.

Tag für Tag wurde ich immer kompetenter in dem, was die Organisation von mir verlangte, und ich nahm oft an Platzanweisungsdiensten bei den Kongressen Teil. Meine Anwesenheit fehlte nicht, wenn die Organisation um unbezahlte ehrenamtliche Arbeit bat, wo auch immer es mir meine Zeit und meine Umstände erlaubten.

Die Stunden und Bibelstudien, die ich auf dem Dienstblatt angegeben habe, waren mehr als die der anderen in meiner Versammlung, mit einziger Ausnahme  die der„Pioniere“, das heißt der Leute, die sich für einen oder mehrere Monate das Ziel gesetzt haben, 2, 5 oder sogar 8 Stunden am Tag zu predigen. Ich wurde von Zeit zu Zeit selbst zum „Pionier“ da ich als „Dienst Amt Gehilfe“ als gutes Beispiel vorangehen musste. So war ich, sowohl an den Türen als auch beim Straßendienst (das heißt bei der Werbung für die Publikationen der Wachturmgesellschaft an beliebten Straßen),   immer eifrig dabei. Besonders eines der Ereignisse, von denen die  mir beim Straßendienst wiederfahren sind, war entscheidend für meinen Späteren Weg.

 


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